erik
 
     
  Werkkommentar  
 

BISS III (2006),

für Trompete und Akkordeon, gehört zu einer kleinen Reihe von Duo-Kompositionen, denen folgendes gemeinsam ist. Ich arbeite dort mit, neuen, seltenen Instrumentalkombinationen, in denen ich zudem Aspekte der Klangfarbenkombination und -vielfalt zwischen den Instrumenten auslote und Aspekte der Virtousität im Zusammenspiel der Duopartner. Ähnlich wie die anderen Werke der Reihe ist BISS III ein Stück mit klarer Dramaturgie, die im Prozess verläuft: Verdichtung der Einsatzabstände der Instrumente und Verkürzung von deren Einsatzdauern, Zunahme der Klangfarben-Vielfalt und Entwicklung hin zum Rhythmischen und (hier) zum Aspekt der wahrnehmbaren Wiederholung, komponiert in Form von rhythmischen Loops. Die Loops gehen von der einfachen Tonwiederholung hin zu kleineren, dann länger werdenden Zeitstrecken, die rhythmisch identisch organisiert sind, aber in Tonhöhe und Klangfarbe variieren. Zum Ende hin nimmt die „Erkennbarkeit der rhythmischen Wiederholung“ durch zunehmende rhythmische Komplexität ab. Die Klänge, organisiert noch in Zeitabschnitten der vorherigen Loops, werden im Schlussabschnitt des Werkes extrem in der Zeit gedehnt und verwandelt. Der Titel „BISS“ deutet - durchaus humoristisch - auf zwei Dinge hin: einmal ist das deutsche Wort „Biss“ (mit zwei „s“) - das soviel heißt wie Energie, Temperament, Power – hier Programm in dem Sinne, dass ich ein möglichst expressives Stück schreiben wollte. Das lateinische Wort „bis“ (mit einem „s“), was auch im Wort steckt, bedeutet „zwei mal“ und soll andeuten, dass - durch die rhythmisch ineinander verwobenen Passagen der Instrumente (Hoquetus) - quasi zwei mal ein Solostück enthalten ist.

 
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