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Couer de l`éternelle (2002)

 
 
(für Violoncello, Akkordeon und Schlagzeug), erst im Sommer 2007 uraufgeführt, arbeitet mit zwei Dimensionen von Zeit, deren Spannungsfeld und Kontrast auch in der fernöstlichen Kultur eine Rolle spielt. Es ist einmal eine Zeitschicht, der "Ewigkeit" und die des "Augenblickhaften" bzw. "Punktuellen". Der Titel bezieht sich auf einen Vers des französischen. Dichters René Char, der mich schon seit Jahren fasziniert: "Si nous habitons un éclair, il est le coeur de l éternelle" (Wenn wir einen Blitz bewohnen ist er das Herz der Ewigkeit). In diesem Satz steckt ein Zusammenfall der Gegensätze: Ewigkeit und Augenblick sowie Statik und dynamischer Prozess haben miteinander zu tun. Das Werk beginnt mit einem geschlossenen Raum von zumeist fast meditativen Liegeklängen ("Zeit der Ewigkeit"),wie sie auch in japanischer Gagaku-Musik und in Werken für Sho zu finden sind. Der Tonraum weitet sich in einem Prozess aus, in dem diese Liegeklänge allmählich kürzer werden und zugleich punktuelle Klänge ("Augenblickzeit") aber auch die Entfaltung des Melodischen an Bedeutung gewinnen. In einem anderen Prozess wird immer mehr in die Klänge hinein gehört. Sie werden im Fluss und in Bewegung gehalten. Zunehmend werden die Klänge, insbesondere von Akkordeon und Cello (aufgegrfiffen vom Schlagzeug) ziselier-artig in ihre Bestandteile, der Mikrozeit, zerlegt, die das Geräuschhafte einschließt. Im weiteren Verlauf spielt das Rhythmische und der Aspekt variierter Wiederholung eine Rolle aber auch der Kontrast zwischen immer größerer Ereignisdichte und Stille/Pausen, wie wir sie auch in manchen fernöstlichen Musikstilen finden.
 
 

 

 

 
     
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